Windenergie

Koehler Renewable Energy

Gerade als energieintensives Unternehmen wie der Papierhersteller Koehler Paper ist es aktuell umso relevanter, woher die Energie für die Erzeugung ihrer Produkte kommt. Sich mit erneuerbaren Energien unabhängig zu machen, zahlt sich gerade jetzt aus.

Koehler Renewable Energy: Auf mehr als einem Bein stehen

„Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sind die Kosten für durch Windkraft produzierten Strom um genau 0 Prozent gestiegen“, sagt Nicolas Christoph, Bereichsleiter Wind, Hydro und PV bei Koehler Renewable Energy. „Wenn wir nicht aufpassen, werden mehr und mehr Unternehmen in den Norden Deutschlands wandern, weil dort günstiger grüner Strom direkt vor Ort produziert werden kann.“ Es ist mehr Sorge als Frustration, die mitschwingt. Er weiß, wie schwierig es ist, im Süden der Republik ein Genehmigungsverfahren für ein einzelnes Windrad durchzubringen. Man benötigt ein dickes Fell.

Bereits seit zehn Jahren baut Christoph das zweite Standbein des Oberkircher Papierunternehmens auf. „Man kann hier durchaus von einer visionären Entscheidung sprechen“, sagt er und meint den Beginn, von Koehler Renewable Energy. Rückblickend erscheint es logisch, dass ein Unternehmen aus einer energieintensiven Branche wie der Papierindustrie den Blick über den Tellerrand der Kohlekraftwerke wagt. Inzwischen sprechen die Erfolge für sich.

Was mit einem ersten Biomasse-Heizkraftwerk in Kehl begann, hat sich mittlerweile zu einem beachtlichen Anlagen-Portfolio mit sechs Biomasse-Heizkraftwerk-Standorten in ganz Deutschland entwickelt.

Synergieeffekte im Unternehmen nutzen

Inzwischen produziert das Unternehmen mit seinen rund 340 Mitarbeitern über 268.000 Megawattstunden Strom, über 23.500 Megawattstunden Wärme und über 638.000 Tonnen Dampf, der auch am Koehler Paper Standort Kehl eingesetzt wird. Dabei steht nicht nur die Windkraft im Fokus, sondern auch Biomasseheizkraftwerke und zu einem kleineren Teil Fotovoltaikanlagen. Die Synergieeffekte zwischen den unterschiedlichen Teilen der Koehler-Gruppe spielen dabei auch eine wichtige Rolle.

„Wegen des relativ hohen Energiebedarfs stehen neben Papierfabriken oft Kraftwerke“, sagt Christoph. „Bei uns, wie auch bei vielen anderen Papierfabriken, waren das in der Vergangenheit oft Kohlekraftwerke.“ Inzwischen hat ein Umdenken stattgefunden. Am Standort im thüringischen Greiz hat Koehler das Braunkohlestaubkraftwerk auf Holzstaub umgerüstet. Die CO2-Einsparung ist beträchtlich. Aber die Ziele des Unternehmens sind deutlich ambitionierter.

Ambitionierte Ziele bis 2030

„Bis 2030 wollen wir als Koehler-Gruppe mehr Energie aus erneuerbaren Erzeugungsanlagen produzieren, als für die Papierproduktion benötigt wird“, sagt Christoph. Ob das zu schaffen ist? Da schließt sich der Kreis zu den Genehmigungsverfahren insbesondere in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. „Es kann nicht sein, dass zwischen der ersten Planung und der Aufnahme des Betriebs eines einzigen Windrads zehn Jahre vergehen.“ Trotzdem ist das derzeit die Realität. Das liegt allerdings nicht nur an den Behörden und extrem komplexen Genehmigungsverfahren, sondern auch an einer starken Anti-Windkraft-Lobby, die mit Desinformationskampagnen an den Standorten Widerstand befeuert.

„Wenn man es auf den Punkt bringen möchte, führen ein Mangel an Wissen und Erfahrung zu mangelnder Akzeptanz von Windrädern“, sagt Christoph. Natürlich ist jedes Windrad ein Eingriff in die Natur. Und es kommt auch vor, dass Vögel von Windrädern getötet werden. „Allerdings sind die Zahlen verschwindend gering, betrachtet man andere Bedrohungen für Vögel.“ Das beginnt bei der Hauskatze und endet beim Klimawandel, zu dessen Einbremsung der Ausbau der Windkraft beitragen soll.

Nicolas Christoph ist niemand, der sich unterkriegen lässt. „Natürlich ist es manchmal anstrengend, so oft mit Widerständen kämpfen zu müssen“, sagt er. „Aber am Ende des Tages ist es ein Job, der sehr erfüllend ist. Jede Kilowattstunde Strom, die wir aus Windkraft produzieren, ist eine Bestätigung dafür, dass sich der Kampf lohnt.“

Was mit einem ersten Biomasse-Heizkraftwerk in Kehl begann, hat sich mittlerweile zu einem beachtlichen Anlagen-Portfolio mit zahlreichen Biomasse-Heizkraftwerk-Standorten und Windkraftanlagen in Deutschland und Schottland entwickelt.

Koehler Paper SE

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